Johns Tipps für den Umgang mit Diabetes beim Sport
Wenn als Kind Typ-1-Diabetes diagnostiziert wird, kann das Leben in Aufruhr geraten, während die ganze Familie lernt, sich darauf einzustellen. Eine häufige Frage ist, ob Sie noch genauso aktiv sein dürfen wie vor Ihrer Diagnose. Die Antwort lautet: Ja! Körperlich aktiv zu bleiben ist genauso wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger, wenn es darum geht, Ihren Diabetes zu managen. Wenn Sie mit Typ-1-Diabetes leben, müssen Sie jedoch einige zusätzliche Überlegungen anstellen. Hier erzählt John, was er gelernt hat, während er mit Typ-1-Diabetes lebt.
Johns Geschichte
Als bei mir im Alter von 9 Jahren Diabetes diagnostiziert wurde, war eines der ersten Dinge, die ich meinen Vater fragte: „Bedeutet das, dass ich jetzt keinen Sport mehr treiben kann?“ Meine Eltern könnten Ihnen bestätigen, dass ich von klein auf sehr wettkampforientiert und sportbegeistert war. Ich war daher besorgt, dass das Leben mit Diabetes mich davon abhalten würde, die Dinge zu tun, die ich liebe.
Nach einem Gespräch mit meinem Diabetes-Team war ich erleichtert zu erfahren, dass das Leben mit Diabetes mich nicht von Wettkämpfen abhalten würde. Stattdessen bräuchte ich Engagement und Verantwortung, um zu lernen, wie mein Körper auf Sport reagiert, damit ich meinen Blutzuckerspiegel während und nach dem Sport effektiv kontrollieren kann.
Viele Jahre später sind Sport und Bewegung immer noch ein wichtiger Teil meines Lebens. Als Kind lernte ich, meinen Blutzuckerspiegel in vielen verschiedenen Szenarien zu kontrollieren und dass jede Situation ein anderes Management erfordert. Hier sind einige Tipps, die ich gelernt habe.
Meine Tipps für das Training und die Zeit unmittelbar davor und danach
Vorbereitung ist das A und O. Bereiten Sie sich auf den Erfolg vor, indem Sie mit dem Training beginnen, wenn sich Ihr Körper am wohlsten fühlt, und seien Sie darauf vorbereitet, mit ungünstigen BZ-Werten umzugehen. Hier sind die wichtigsten Tipps, die für mich funktionieren, aber vielleicht finden Sie etwas anderes, das in Ihrem Fall besser geeignet ist. Ich empfehle Ihnen, Ihr Trainingsprogramm mit Ihrem Diabetes-Team zu besprechen, um eine Routine zu finden, die für Sie am besten geeignet ist – von der Vorbereitung bis zur Nachbereitung des Trainings.
3 Dinge, die Sie vor dem Training beachten sollten
1. Die BZ-Werte.
Ich versuche, meinen Ziel-BZ-Wert zu erhöhen, bevor ich mit dem Training beginne, denn ich weiss, dass er im Laufe eines einstündigen Trainings mittlerer Intensität in der Regel etwas sinkt. Wenn mein Blutzuckerspiegel vor dem Training unter diesen Bereich fällt, esse ich normalerweise einen Energieriegel oder einen anderen kleinen Snack.
2. Das Basalinsulin.
Ich brauche mein Basalinsulin oft nicht, wenn ich trainiere, weil die Aktivität meinen Blutzuckerspiegel senkt. Um zu tiefe Werte zu vermeiden, sollten Sie mit reduzierten Basalraten experimentieren oder Ihre Pumpe für die Dauer des Trainings ganz abschalten. Im Falle, dass Sie das MiniMedTM 780G System verwenden, stellen Sie das Temp. SG-Ziel während der körperlichen Aktivitäten ein. Empfehlenswert ist, wenn das Temp. SG-Ziel bereits 1-2 Stunden vor der Aktivität eingestellt wird. (Anmerkung der Redaktion.) Sprechen Sie mit Ihrem Diabetes-Team, um zu erfahren, ob dies für Sie eine sichere Vorgehensweise ist.
3. Den Zeitpunkt der Mahlzeiten.
Ich persönlich versuche, nicht direkt nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit zu trainieren. Ich weiss, dass mein Körper während des Trainings empfindlich auf aktives Insulin reagiert, so dass das Training nach einer grossen Mahlzeit (und damit der Bolus) eine Herausforderung darstellt. Wenn ich vor dem Training etwas Kohlenhydratreiches esse, gebe ich nie einen vollen Bolus.
Mein Top-Tipp während des Trainings
Eine Reserve-Glukosequelle.
Meine erste Wahl ist Traubenzucker oder ein Sportgetränk. Ich habe diese immer zur Hand, falls mein Blutzuckerspiegel zu niedrig ist oder schnell abfällt. Bitten Sie Ihr Diabetes-Team, Ihnen bei der Ausarbeitung eines Plans zu helfen, was Sie im Falle einer Unterzuckerung tun können.
2 Dinge, die Sie nach dem Training beachten sollten
1. Snacks.
Dies hilft, die während des Trainings verbrannte Energie wiederherzustellen und zu tiefe Werte zu vermeiden. Ich esse oft einen kleinen Snack (etwa 15 g) nach meinem Training (ohne Insulinabgabe).
2. Temporäre Basalrate.
Wenn ich im Laufe des Tages sehr viel Sport treibe (z. B. drei oder mehr Spiele eines Basketballturniers), lege ich eine temporäre Basalrate für die ersten Stunden der Nacht fest, wenn ich ins Bett gehe. Wenn Sie das MiniMedTM 780G System verwenden, stellen Sie das Temp. SG-Ziel während der Nacht ein. (Anmerkung der Redaktion.)
3 Andere besondere Herausforderungen:
1. Der Adrenalin-Faktor.
Ich sehe einen deutlichen Unterschied zwischen meinem Blutzuckerspiegel während des Trainings und während der Spiele, der auf das Adrenalin zurückzuführen ist. Während des Trainings sind meine Blutzuckerwerte normalerweise relativ stabil. Allerdings kommt es gelegentlich vor, dass ich bei Spielen aufgrund Blutzuckerspitzen Insulin geben muss, was wahrscheinlich auf das Adrenalin und die Aufregung des Wettkampfs zurückzuführen ist. Seien Sie darauf vorbereitet, für den Fall, dass Ihr Blutzuckerspiegel während der Spielzeit ansteigt!
2. Nach dem Sport im Sturzflug.
Nach langen Tagen mit intensivem Cardio-Training (in der Regel lange Läufe, Turniere usw.) sinkt mein Blutzuckerspiegel bis in die Nacht hinein, weil ich mich länger erhole. Ich persönlich habe am besten mit reduzierten temporären Basalraten gearbeitet, die bis in die Nacht hineinreichen. Dafür gibt es aber keine allgemeingültige Formel, so dass es einige Zeit dauern kann, bis Sie die beste Methode für Ihren Körper gefunden haben. Im Falle, dass Sie das MiniMed 780G System verwenden, kann das Temp. SG-Ziel während der Nacht eingestellt werden. (Anmerkung der Redaktion.)
3. Schutz der Infusionsstelle.
Denken Sie daran, Ihre Pumpe und die Infusionsstelle so gut wie möglich zu schützen, wenn Sie trainieren! Wenn ich an Wettkämpfen teilnehme, entferne ich immer meine Pumpe und sorge für zusätzlichen Schutz an der Infusionsstelle.
Denken Sie daran, dass Ihre Infusionsstelle auch mit einem zusätzlichen Schutz immer noch verrutschen kann (insbesondere bei Kontaktsportarten). Bereiten Sie sich darauf vor, indem Sie immer Ersatzinsulin sowie zusätzliche Reservoirs und Infusionssets dabeihaben (und möglicherweise eine kleine Kühlbox, um das Insulin kühl zu halten, wenn Sie draussen sind)!
Abschliessende Gedanken
Sport und körperliche Bewegung sind ein wichtiger Bestandteil des Diabetes-Managements. Wenn Sie mit Typ-1-Diabetes leben, hilft Ihnen Ihr Diabetes-Team dabei, einen Plan zu erstellen, der es Ihnen ermöglicht, sicher und mit voller Kraft Sport zu treiben.
Dieser Erfahrungsbericht eines Patienten bezieht sich auf dessen persönliche Reaktion auf eine Behandlung. Der Bericht ist authentisch und dokumentiert. Die geäusserten Ansichten und Meinungen sind die des Patienten bzw. des Autors und nicht die von Medtronic oder Dritten, auf die Bezug genommen wird. Andere Patienten könnten auf die Behandlung anders reagieren. Bitte spreche mit Deinem Diabetes-Team, um zu erfahren, ob Du für diese Behandlung infrage kommst. Bei den Informationen in diesem Blog handelt es sich um einen individuellen Erfahrungsbericht des Autors über die Behandlung seines eigenen Diabetes. Bevor Du Änderungen an Deiner Diabetesbehandlung in Erwägung ziehst, musst Du zuerst mit Deinem Diabetes-Team sprechen.
* Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel beruht auf einem Beitrag, der auf Medtronic Diabetes Australia erschienen ist.