Neue Pumpe, alte Einstellungen

Überraschungen machen durchaus Spass. Stellen Sie sich vor, ein alter Freund, den Sie seit Jahren nicht mehr gesehen haben, überrascht Sie zu Ihrem Geburtstag. Manchmal jedoch sind Überraschungen gar nicht lustig. Beispielsweise, wenn Sie feststellen, dass Ihre neue Insulinpumpe nicht mit all den persönlichen Einstellungen vorprogrammiert ist, die Sie auf Ihrer vorherigen Pumpe eingerichtet hatten. Wenn Sie schon einmal unvorbereitet in eine solche Situation geraten sind, wissen Sie, wie stressig es sein kann, wenn Sie versuchen, alle Ihre Sensoreinstellungen abzurufen. Wenn Sie das Glück hatten, noch nie unerwartet mit einer brandneuen Pumpe konfrontiert worden zu sein, finden Sie hier einige Hinweise darauf, wie wichtig Ihre Pumpeneinstellungen sind.

Es dreht sich alles um die Einstellungen

Wenn Sie sicherstellen, dass Ihre Pumpe richtig auf Ihre persönlichen Bedürfnisse eingestellt ist, können Sie Ihr Diabetesmanagement optimieren und unerwünschte Hyperglykämienund Hypoglykämien vermeiden. Bei Ihrer Pumpe müssen hauptsächlich vier Einstellungsgruppen programmiert werden¹:

• Basale Insulinabgabe
• Bolus-Insulinabgabe mit BolusExpert (einschliesslich Kohlenhydratfaktor, Korrekturfaktor, Blutzucker (BZ)-Ziel und aktive Insulinzeit).

Möglicherweise haben Sie auch Änderungen an den Insulineinstellungen vorgenommen, beispielsweise an den maximalen Basal- und Boluswerten und an den Bolusschritten, sowie Erinnerungen eingestellt.

Ihr Basalinsulin ist ein wichtiger Bestandteil Ihrer täglichen Insulindosis, da es im Hintergrund wirkt, um Ihre Blutzuckerwerte zwischen den Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten im Zielbereich zu halten. Die Basalinsulinabgabe macht etwa die Hälfte des geschätzten Gesamtinsulinbedarfs aus.¹ Die meisten Insulinpumpenträger haben zwischen einer und drei verschiedene Basalraten über einen Zeitraum von 24 Stunden1 – das ist eine Menge an Informationen, die man sich merken muss! Wenn Sie Sensoren / die kontinuierliche Glukosemessung (CGM) verwenden, ist es auch wichtig, die Sensoreinstellungen für Ihr Glukoseziel (Ober- und Untergrenzen und Warnmeldungen) zu programmieren.

Damit Ihre wertvollen Pumpeneinstellungen nicht verloren gehen, falls Ihre Pumpe ein vorzeitiges Ende findet, hier ein praktischer Tipp: Notieren Sie sich diese Einstellungen!

Schreiben Sie die Einstellungen auf

Als Sie Ihre Pumpe neu bekommen haben, hat Ihr Diabetes-Team wahrscheinlich gemeinsam mit Ihnen überlegt, welche Einstellungen sich für Sie am besten eignen. Diese Einstellungen wurden speziell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt. Daher ist es wichtig, dass Sie diese in Ihrer Pumpe programmieren und dass Sie eine Kopie dieser Einstellungen anderweitig hinterlegen.

Ganz gleich, ob es sich um einen Zettel am Kühlschrank, ein von Hand geschriebener Hinweis im Notizbuch oder eine Datei in der Cloud handelt – stellen Sie sicher, dass Ihre aktuellen Pumpeneinstellungen jederzeit abrufbar sind, wenn Sie sie benötigen. Wichtig ist auch, dass Sie diese Informationen aktualisieren, sobald sich Ihre Einstellungen ändern.

Ihre aktuellen Pumpeneinstellungen finden Sie auch in Ihrem CareLinkTM Personal Konto. Entweder können Sie diesen Bericht selbst generieren oder Sie können sich an Ihr Diabetesteam wenden, wenn Sie Hilfe beim Zugriff auf diese Einstellungen benötigen. Die Gebrauchsanweisung Ihrer Pumpe ist ebenfalls eine gute Orientierungshilfe, um die für Sie wichtigen Basalrateneinstellungen zu kontrollieren.

Wenn Sie Ihre neue Pumpe erhalten

Unabhängig davon, ob Sie Ihre neue Insulinpumpe als Ersatz erhalten, oder ob Sie Ihre alte Pumpe gegen ein neues Modell eintauschen, gibt es einige Dinge, die Sie beim Auspacken Ihrer neuen Pumpe bedenken sollten. Nicht vergessen:

• sorgfältig alle Ihre Pumpeneinstellungen in Ihrer neuen Pumpe zu programmieren.
• wenn Sie Sensoren (mit CGM) verwenden, koppeln Sie Ihren Transmitter mit Ihrer neuen Pumpe, bevor Sie ihn an einen neuen Sensor anschliessen.
• Ihr BZ-Messgerät an Ihre neue Pumpe anzuschliessen.
• mit einer neuen Kanüle und einem neuen Reservoir zu starten, damit Sie sicher sein können, dass alles einwandfrei funktioniert.

Abschliessende Gedanken

Das Öffnen einer Schachtel kann zwar ein Gefühl wie Weihnachten und Überraschungsgeschenke vermitteln, aber Sie möchten ja nicht von einer Unterzuckerung überrascht werden, weil Sie vergessen haben, Ihre neue Insulinpumpe auf die richtigen Einstellungen zu programmieren. Mit einer richtig eingestellten Pumpe, die ein optimales Diabetesmanagement unterstützt, haben Sie mehr Zeit, die angenehmen Überraschungen zu geniessen!

Literatur

1. Paldus B, Lee MH, O'Neal DN. Insulin pumps in general practice. Aust Prescr. 2018;41(6):186-190.