Eine Erklärung von Lebensmitteletiketten
Lebensmitteletiketten sollen uns helfen, den Nährstoffgehalt von Lebensmitteln und Getränken zu verstehen, damit wir individuelle Entscheidungen treffen und unsere Mahlzeiten und Einkaufslisten planen können. Manchmal verwenden diese Etiketten jedoch Begriffe oder Daten, die uns verwirren können, wenn die grundlegenden Konzepte nicht bekannt sind. Nachfolgend gehen wir auf einige Schlüsselaspekte der Lebensmittelkennzeichnung ein, die beim Umgang mit Diabetes wichtig sind.
Kohlenhydrate
Kohlenhydrate sind die Nahrungsgruppe, die den größten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat. Achten Sie bei der Auswahl eines Lebensmittels auf die Gesamtkohlenhydrate in Gramm auf dem Etikett, nicht nur auf die Gramm von Zucker oder „davon Zucker“. Denken Sie daran, dass alle Kohlenhydrate den Blutzuckerspiegel erhöhen. Wenn Sie sich nur auf den Zuckergehalt konzentrieren, könnten Ihnen andere Kohlenhydratquellen entgehen, die sich auf Ihren Glukosespiegel auswirken, z.B. solche, die natürlicherweise in Nahrungsmitteln wie Milch, Obst und Stärkekohlenhydrate vorkommen, die reich an Ballaststoffen sind, z.B. Brot, Kartoffeln, Teigwaren und Getreide.
Zuckerfrei versus ohne Zuckerzusatz
Produkte, die als zuckerfrei gekennzeichnet sind, enthalten in der Regel künstliche Süßstoffe, wie z.B. Acesulfam und Aspartam, als Ersatz für Zucker. Künstliche Süßstoffe haben keinen oder einen geringeren Einfluss auf den Blutzuckerspiegel als Zucker. Es ist aber wichtig, daran zu denken, dass zuckerfrei nicht kohlenhydratfrei bedeutet. Ein Produkt kann einen niedrigen Zuckergehalt haben, aber dennoch einen sehr hohen Gehalt an anderen Kohlenhydraten.
Lebensmittel, die als „ohne Zuckerzusatz“ gekennzeichnet sind, zeigen an, dass dem Produkt vom Hersteller kein Zucker zugesetzt wurde. Das Lebensmittel selbst kann jedoch natürlich vorkommenden Zucker enthalten, der den Blutzuckerspiegel beeinflussen würden. So kann zum Beispiel eine Packung Orangensaft auf dem Etikett „ohne Zuckerzusatz“ auszeichnen, d.h. der Hersteller hat dem Produkt keinen Zucker zugesetzt. Die Packung Orangensaft würde jedoch immer noch natürlichen Zucker aus den Orangen enthalten.
Wenn Sie zwischen Standardprodukten und ihren zuckerfreien Äquivalenten wählen, vergleichen Sie die Etiketten der Lebensmittel. Wenn das zuckerfreie Produkt weniger Kohlenhydrate enthält, könnte es die bessere Option sein. Wenn es jedoch nur geringe Unterschiede in Gramm an Kohlenhydraten zwischen den beiden Lebensmitteln gibt, lassen Sie den Geschmack oder den Preis entscheiden.
Fette
Im Allgemeinen empfehlen Experten, nach Möglichkeit die gesünderen Fette, mehrfach ungesättigte und einfach ungesättigte Fette, anstelle der gesättigten Fette zu wählen. Alle Fette enthalten im Vergleich zu Protein oder Kohlenhydraten doppelt so viele Kalorien pro Gramm. Wenn Sie also versuchen, Gewicht zu verlieren, konzentrieren Sie sich also unter anderem darauf, die Gesamtmenge und Häufigkeit aller Fette, die Sie konsumieren, zu reduzieren.
Fettarme oder fettfreie Lebensmittel scheinen genau das Richtige zu sein, aber werfen Sie einen Blick auf das Etikett. Diese Lebensmittel können mehr Kohlenhydrate und genauso viele Kalorien enthalten wie die Standardversion desselben Lebensmittels, wenn das Fett durch Zucker oder eine andere Kohlenhydratquelle ersetzt wurde.
Zwei weitere Tipps.
Achten Sie auf die Portionsgrößen. Die Portionsgrößen auf den Lebensmitteletiketten können von den Portionsgrößen in Ihrem Ernährungsplan abweichen.
Berücksichtigen Sie die Kalorien, die Sie täglich zu sich nehmen sollten. Dasselbe gilt für den Tageswert auf den Lebensmitteletiketten. Dieser Prozentsatz, der auf einer täglichen Ernährung mit 2.000 Kalorien basiert, hilft Ihnen zu berechnen, wie viel eines Nährstoffs in einer Portion Lebensmittel im Vergleich zu den Empfehlungen für den ganzen Tag enthalten ist.
Die Interpretation von Daten und das Verständnis der Schlüsselbegriffe auf Lebensmitteletiketten ist eine wesentliche Fähigkeit. Sie können diese Informationen nutzen, um darüber zu entscheiden, welche Lebensmittel Sie essen und wie diese sich auf Ihren Körper auswirken, damit Sie den Diabetes besser in den Griff bekommen.
Referenzen:
1. American Diabetes Association. Taking a closer look at labels. https://www.diabetes.org. 2019 Erhältlich unter: http://www.diabetes.org/food-and-fitness/food/what-can-i-eat/taking-a-closer-look-at-labels.html. [Zugriff im August 2020].
2. Ellis E. The Basics of the Nutrition Facts Label. Academy of Nutrition and Dietetics. https://www.eatright.org/. 2020. Erhältlich unter: http://www.eatright.org/resource/food/nutrition/nutrition-facts-and-food-labels/the-basics-of-the-nutrition-facts-panel . [Zugriff im August 2020].
3. American Diabetes Association. Get to Know Carbs. https://www.diabetes.org. 2019. Erhältlich unter: https://www.diabetes.org/nutrition/understanding-carbs/get-to-know-carbs. [Zugriff im August 2020].